In Berlin ist die Aufklärungsquote bei Einbruchdiebstählen
2016 weiter gesunken. Betrug sie 2015 noch 8,5 %, lag sie 2016 nur noch bei
7,8%. Bundesweit sieht es etwas besser aus, dennoch beträgt die
Aufklärungsquote lediglich 16,9 %. Das ärgert viele Bürger und erschüttert ihr
Vertrauen in den Rechtsstaat.
Ein Einbruch geschieht schnell, oft unbemerkt von den
Nachbarn oder im Schutze der Dunkelheit. In der Regel hinterlassen die
Einbrecher kaum verwertbare Spuren für die Ermittler der Polizei. So gibt es
meist keine Fingerabdrücke, da die Diebe Handschuhe tragen.
Augenzeugen gibt es kaum oder gar keine. Bei Einbrüchen in
Einfamilienhäuser gelangen die Diebe größtenteils über die Terrassentür an der
Rückseite des Hauses hinein. Zudem bieten Sträucher oder Hecken auch
Sichtschutz für die Eindringlinge. Kommen die Diebe in der Dunkelheit, sind sie
ebenfalls schwer auszumachen.
In Mehrfamilienhäusern und Wohnblocks ist es schon
wegen der vielen unterschiedlichen Bewohner schwer, potenzielle Einbrecher auszumachen. Da die Nachbarschaft
untereinander oft wenig bekannt miteinander ist, lässt sich meist nicht beurteilen,
ob ein unbekanntes Gesicht Besucher oder Einbrecher ist. Bei Kellereinbrüchen
gibt es fast nie Augenzeugen.
Zudem besteht im Regelfall keine Täter-Opfer-Beziehung, die bei anderen
Taten die Aufklärung erleichtert.
Dazu kommt, dass organisierte Einbrecherbanden ihre Ziele im
Vorfeld genau ausspähen. Sie kennen also die Fluchtwege. Einbrüche finden oft
in Gegenden statt, die unweit von Autobahnanschlüssen oder Schnellstraßen
liegen.
Diebesgut wie Bargeld oder Wertgegenstände, die keine
besondere Kennzeichnung tragen, sind zudem schwer zuzuordnen.
Dass die Polizei an Unterbesetzung sowie Überbelastung
leidet, kommt den Einbrechern ebenfalls zugute.
Dennoch unternimmt die Polizei Anstrengungen, um die
Aufklärungsquoten sowie die Einbruchprävention zu verbessern. Es gibt inzwischen Sonderkommissionen, die sich ausschließlich mit Einbruchdiebstahl
beschäftigen: Dabei setzt die Polizei auf verstärkte Präsenz vor Ort,
Beratungsangebote für Bürger und intensive Ermittlungsarbeit. Erste Erfolge
sind in einigen Städten bereits erkennbar (Hamburg, Koblenz).
Viele Bürger setzen auf mechanischen und
elektronischen Einbruchschutz. Dadurch bleiben immer mehr Taten beim Versuch
(über 40 %).
Auch die Politik hat reagiert und eine
Gesetzesänderung auf den Weg gebracht, die eine Mindeststrafe von 1 Jahr Haft
auf Einbruchdiebstahl vorsieht. Das hilft zwar nicht bei der Aufklärung, könnte aber möglicherweise
Täter abschrecken.
Natürlich kann man angesichts der Aufklärungszahlen nicht
zufrieden sein, die Maßnahmen zielen aber in die richtige Richtung.
Im nächsten Teil untersuchen wir die Schwachstellen, die es
Einbrechern leicht macht, sich Zutritt zu verschaffen und zeigen Ihnen, wie sie
diese besser absichern können.
Bis dahin: Bleiben Sie sicher!
Ihre SYSDACOM GmbH
Quellen und weiterführende Links:
Rhein-Zeitung: http://bit.ly/2tqajAG
Quellen und weiterführende Links:
Rhein-Zeitung: http://bit.ly/2tqajAG
PKS Bundeskriminalamt, 2016,
Version 2.0
Link: http://bit.ly/2pBWZv7
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