Mittwoch, 18. Januar 2017

Interview mit unseren Geschäftsführern






2016 liegt inzwischen hinter uns. Zeit, zurückzuschauen und  einen kleinen Ausblick auf das Jahr 2017 zu wagen. Unsere Geschäftsführer Hans-Jürgen Gerber und 
Lars Herrmann stehen dafür heute Rede und Antwort.







Auch für 2017 ist zu erwarten, dass die Einbruchzahlen unverändert hoch bleiben. Inwiefern hat sich das auf die Nachfrage nach Sicherheitstechnik ausgewirkt?

Hans-Jürgen Gerber: Parallel zu den Einbruchszahlen ist die Nachfrage nach Sicherheitstechnik weiterhin auf hohem Niveau.

Lars Herrmann: 2016 ist uns besonders aufgefallen, dass auch Privatkunden verstärkt auf Videoüberwachung setzen. Kameras als Bestandteile der Einbruchmeldeanlage kamen bisher vorwiegend bei Gewerbekunden zum Einsatz.

Hans-Jürgen Gerber: Unsere Kunden sind insbesondere an hochwertigen Produkten interessiert und bereit, dafür entsprechend zu investieren.

Viele verzichten dennoch auf die Installation einer Alarmanlage - trotz KfW-Förderung - weil sie die hohen Kosten nicht tragen können. Daher habt ihr euch entschieden, unseren Kunden und Interessenten eine neue Möglichkeit der Finanzierung anzubieten:
Die Alarmanlage auf Mietbasis.
Wie sind eure Erfahrungen mit diesem neuen Modell?


Hans-Jürgen Gerber: Leider wurde dieses Finanzierungsmodell, das wir 2016 ins Leben gerufen haben, noch nicht so oft nachgefragt. Dennoch werden wir es auch 2017 weiterhin anbieten.

Unsere Überlegung hinter der Mietoption zielte auf Neu-Eigenheimbesitzer ab, denen das Geld nach der Bauphase nicht so locker sitzt. In vielen dieser Fälle wird auf wirksamen Einbruchschutz aus finanziellen Gründen verzichtet. Die Mietbasis nimmt diesen Druck raus.

Natürlich gilt unser Mietangebot auch für diejenigen, die eine Alarmanlage nachrüsten möchten und keine prall gefüllte Haushaltskasse haben.

Lars Herrmann: Eine Anmerkung noch zur KfW-Förderung: Obschon für dieses Jahr die dafür bereitstehenden Mittel von 10 Millionen € auf 50 Millionen € angehoben worden sind, halten wir die Kriterien für die Förderung für ungünstig. Erst ab einer Investitionssumme von 2000 € kann man überhaupt Fördermittel beantragen. Dabei muss anständige Sicherheitstechnik nicht zwingend mehrere tausend Euro kosten. Da besteht aus unserer Sicht noch Nachbesserungsbedarf.
  
      Welche Trends im Bereich der Sicherheitstechnik konntet ihr in diesem Jahr ausmachen?

Lars Herrmann: Ein Trend ist sicherlich die bereits genannte Nachfrage nach Videoüberwachung. Ein anderer ist natürlich das Smart Home, in das immer stärker auch die sicherheitstechnischen Anlagen eingebunden werden.

Hans-Jürgen Gerber: Gerade dort sehen wir aber eine Gefahr: Wer mit dem Smartphone seine Anlage bedienen kann, der öffnet auch Hackern Tür und Tor. Nicht, weil die Systeme generell anfällig sind, sondern weil die meisten nicht einmal einen einfachen Schutz ihrer Mobilgeräte durchführen.
Wenn also das Smartphone nicht gesichert ist, ist es die Alarmanlage auch nicht. So können Kriminelle schnell Zugriff erlangen, und das System nach ihren Wünschen steuern.

Die Änderung der Bauordnung Berlin war auch bei uns Thema gewesen. Ab 2017 gilt nun für Neubauten auch die Rauchmelderpflicht. Bestandsimmobilien können bis 2020 nachgerüstet werden. Was sagt ihr dazu, dass Berlin – als letztes Bundesland – die Rauchmelderpflicht beschlossen hat?

Hans-Jürgen Gerber: Natürlich begrüßen wir die Änderung der Bauordnung und die damit auch in Berlin eingeführte Rauchmelderpflicht. Zwar können diese Geräte keinen Brand verhindern, aber die Bewohner warnen, ehe es zu spät ist. Die meisten Opfer bei Bränden sterben nicht aufgrund der Flammen, sondern an Rauchvergiftungen. Bei der Rauchentwicklung eines Brandes zählt jede Minute. Und da ist das Warngerät sehr hilfreich.

Leider gibt es auch einen Negativpunkt, der für viele Rauchmelder gilt: Ein Einzelmelder kann relativ unbemerkt seine Funktion verlieren. Ist die Batterie alle und man bemerkt es nicht (Stichwort Urlaub), ist der Schutz dahin. Einige Rauchwarnmelder geben nur kurzzeitig einen Warnton ab, mache sogar gar keinen.
Es besteht hier die Gefahr, dass das Gerät unbemerkt funktionsunfähig werden kann.

Lars Herrmann: Wir bieten daher unseren Kunden die Möglichkeit der vernetzten Rauchmelder mit der Möglichkeit einer externen Weitermeldung.

Das klingt komplizierter als es ist: Bei unserem System meldet eine Zentrale (die lediglich eine analoge Telefonleitung benötigt) Störungen der einzelnen Elemente. Weist also ein Rauchwarnmelder einen niedrigen Batteriestand auf, wird das weitergeleitet und die Zentrale meldet den Fehler so lange, bis er behoben ist. Kein Melder kann auf diese Weise verschwinden.

Eine weitere Neuerung bei der SYSDACOM GmbH war der Social-Media-Auftritt. Wen wollt ihr damit erreichen und welche Botschaft soll vermittelt werden?

Hans-Jürgen Gerber: Natürlich möchten wir auch potenzielle Kunden erreichen, aber darum geht es uns nicht primär. Wir möchten generell das Thema Einbruchsprävention in den Fokus rücken und aufklären.

Vernünftige Sicherheitstechnik ändert zwar nichts an der Gefahrenlage an sich, kann aber verhindern, dass ein Einbruch erfolgreich ist. Schon 2015 blieb es bei über 40 % der Einbrüche beim Versuch.

Lars Herrmann: Brandschutz spielt für uns ebenfalls eine wichtige Rolle. Dazu hatten wir im vergangenen Jahr bereits umfassend auf unserem Blog informiert und werden das auch in diesem Jahr weiter verfolgen.
Außerdem werden wir uns in diesem Jahr auch mit der Sicherheit im Internet beschäftigen. Leider gehen noch immer viele Menschen zu sorglos mit ihren Daten um. Hier möchten wir aufklären und sensibilisieren.

Themenwechsel: Der Fachkräftemangel ist derzeit in aller Munde. Welche Strategie verfolgt ihr, um ausreichend Nachwuchs zu sichern?

Hans-Jürgen Gerber: Es ist natürlich schwierig geworden, gut ausgebildete Fachkräfte auf dem Markt zu bekommen. Anfang letzten Jahres mussten wir zwei Techniker ersetzen, die in den wohlverdienten Ruhestand getreten sind.
Wir haben daher zwei Berufseinsteigern eine Chance gegeben und bilden diese natürlich, wie all unsere Mitarbeiter, regelmäßig fort.

Lars Herrmann: Wir sind seit Jahren Ausbildungsbetrieb und bestrebt, die Azubis nach ihrer bestandenen Prüfung in ein festes Anstellungsverhältnis zu übernehmen. Im letzten Jahr ist uns das gleich zweimal gelungen.
Und wir konnten auch wieder einen neuen Lehrling für uns gewinnen, der zuvor im Rahmen eines Praktikums einen ersten Eindruck gewinnen konnte. 
Die Möglichkeit ein Betriebspraktikum bei uns zu absolvieren, geben wir gern jungen Menschen in der Berufsorientierung.

Was wünscht ihr euch für das Geschäftsjahr 2017?

Hans-Jürgen Gerber: Vor allem wünschen wir uns, dass die Kunden ihren Wunsch nach Sicherheitstechnik an uns richten, bevor der Einbruch passiert ist.
Leider haben wir im letzten Jahr wieder die Erfahrung gemacht, dass eine Alarmanlage erst Thema wird, wenn der Einbruch geschehen ist. Dabei lässt sich durch vernünftige Sicherheitstechnik ein Einbruch im Vorfeld verhindern.

Lars Herrmann: Oft hören wir leider das Argument: Ich brauche keine Alarmanlage, bei mir ist nichts zu holen.
Dem widersprechen wir: Es mag sein, dass einigen materieller Besitz nicht viel bedeutet, aber was, wenn ideelle Werte verloren gehen? Die Uhr des Großvaters, der Ehering oder vererbter Schmuck zum Beispiel?

Was jedoch noch schwerer wiegt, ist der Verlust des persönlichen Sicherheitsgefühls. Immer wieder berichten uns Kunden, dass sie sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr wohlfühlen. Ein Teil erwägt sogar einen Umzug und einige wechseln tatsächlich den Wohnort.

Hans-Jürgen Gerber: Auch wenn nichts Wesentliches wegkommt, kann ein Einbruch tiefe Spuren hinterlassen. Depressionen oder Angstzustände können die Folgen sein. Wir wollen natürlich keine Panik schüren, aber wirksamer Einbruchschutz kann eben auch vor seelischen Folgen schützen.
Deshalb: Frühzeitig an Einbruchschutz denken und nicht erst loslaufen, wenn etwas passiert ist.

Vielen Dank für den Einblick in eure Arbeit und weiterhin viel Erfolg!

Sie haben Fragen? Sie denken über den Einbau einer Alarmanlage nach? Sie möchten mehr erfahren? Dann senden Sie einfach eine E-Mail an beratung@sysdacom.de.

Beratung, Planung, Installation und Wartung gibt es bei uns als Komplettpaket – auch auf Mietbasis.

Wir freuen uns auf Sie!
Bleiben Sie sicher.
Ihre SYSDACOM GmbH


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen