2016 liegt
inzwischen hinter uns. Zeit, zurückzuschauen und einen kleinen Ausblick auf das Jahr 2017 zu
wagen. Unsere Geschäftsführer Hans-Jürgen Gerber und
Lars Herrmann stehen dafür
heute Rede und Antwort.
Auch für 2017 ist zu erwarten, dass die Einbruchzahlen unverändert hoch
bleiben. Inwiefern hat sich das auf die Nachfrage nach Sicherheitstechnik
ausgewirkt?
Hans-Jürgen
Gerber: Parallel zu den Einbruchszahlen ist die Nachfrage nach
Sicherheitstechnik weiterhin auf hohem Niveau.
Lars
Herrmann: 2016 ist uns besonders aufgefallen, dass auch Privatkunden
verstärkt auf Videoüberwachung setzen. Kameras als Bestandteile der
Einbruchmeldeanlage kamen bisher vorwiegend bei Gewerbekunden zum Einsatz.
Hans-Jürgen
Gerber: Unsere Kunden sind insbesondere an hochwertigen Produkten interessiert
und bereit, dafür entsprechend zu investieren.
Viele verzichten dennoch auf die Installation einer Alarmanlage - trotz
KfW-Förderung - weil sie die hohen Kosten nicht tragen können. Daher habt ihr euch
entschieden, unseren Kunden und Interessenten eine neue Möglichkeit der
Finanzierung anzubieten:
Die Alarmanlage auf Mietbasis.
Wie sind eure Erfahrungen mit diesem neuen Modell?
Hans-Jürgen
Gerber: Leider wurde dieses Finanzierungsmodell, das wir 2016 ins Leben gerufen
haben, noch nicht so oft nachgefragt. Dennoch werden wir es auch 2017 weiterhin
anbieten.
Unsere
Überlegung hinter der Mietoption zielte auf Neu-Eigenheimbesitzer ab, denen das
Geld nach der Bauphase nicht so locker sitzt. In vielen dieser Fälle wird auf
wirksamen Einbruchschutz aus finanziellen Gründen verzichtet. Die Mietbasis
nimmt diesen Druck raus.
Natürlich
gilt unser Mietangebot auch für diejenigen, die eine Alarmanlage nachrüsten
möchten und keine prall gefüllte Haushaltskasse haben.
Lars
Herrmann: Eine Anmerkung noch zur KfW-Förderung: Obschon für dieses Jahr die
dafür bereitstehenden Mittel von 10 Millionen € auf 50 Millionen € angehoben
worden sind, halten wir die Kriterien für die Förderung für ungünstig. Erst ab
einer Investitionssumme von 2000 € kann man überhaupt Fördermittel beantragen.
Dabei muss anständige Sicherheitstechnik nicht zwingend mehrere tausend Euro
kosten. Da besteht aus unserer Sicht noch Nachbesserungsbedarf.
Welche
Trends im Bereich der Sicherheitstechnik konntet ihr in diesem Jahr ausmachen?
Lars
Herrmann: Ein Trend ist sicherlich die bereits genannte Nachfrage nach
Videoüberwachung. Ein anderer ist natürlich das Smart Home, in das immer
stärker auch die sicherheitstechnischen Anlagen eingebunden werden.
Hans-Jürgen
Gerber: Gerade dort sehen wir aber eine Gefahr: Wer mit dem Smartphone seine
Anlage bedienen kann, der öffnet auch
Hackern Tür und Tor. Nicht, weil die Systeme generell anfällig sind, sondern
weil die meisten nicht einmal einen einfachen Schutz ihrer Mobilgeräte
durchführen.
Wenn also
das Smartphone nicht gesichert ist, ist es die Alarmanlage auch nicht. So können Kriminelle schnell Zugriff erlangen, und
das System nach ihren Wünschen steuern.
Die Änderung der Bauordnung Berlin war auch bei uns Thema gewesen. Ab
2017 gilt nun für Neubauten auch die Rauchmelderpflicht. Bestandsimmobilien
können bis 2020 nachgerüstet werden. Was sagt ihr dazu, dass Berlin – als
letztes Bundesland – die Rauchmelderpflicht beschlossen hat?
Hans-Jürgen
Gerber: Natürlich begrüßen wir die Änderung der Bauordnung und die damit auch
in Berlin eingeführte Rauchmelderpflicht. Zwar können diese Geräte keinen Brand
verhindern, aber die Bewohner warnen, ehe es zu spät ist. Die meisten Opfer bei
Bränden sterben nicht aufgrund der Flammen, sondern an Rauchvergiftungen. Bei
der Rauchentwicklung eines Brandes zählt jede Minute. Und da ist das Warngerät
sehr hilfreich.
Leider gibt
es auch einen Negativpunkt, der für viele Rauchmelder gilt: Ein Einzelmelder
kann relativ unbemerkt seine Funktion verlieren. Ist die Batterie alle und man
bemerkt es nicht (Stichwort Urlaub), ist der Schutz dahin. Einige Rauchwarnmelder geben nur kurzzeitig einen
Warnton ab, mache sogar gar keinen.
Es besteht
hier die Gefahr, dass das Gerät unbemerkt funktionsunfähig werden kann.
Lars
Herrmann: Wir bieten daher unseren Kunden die Möglichkeit der vernetzten
Rauchmelder mit der Möglichkeit einer externen Weitermeldung.
Das klingt
komplizierter als es ist: Bei unserem System meldet eine Zentrale (die
lediglich eine analoge Telefonleitung benötigt) Störungen der einzelnen
Elemente. Weist also ein Rauchwarnmelder
einen niedrigen Batteriestand auf, wird das weitergeleitet und die Zentrale
meldet den Fehler so lange, bis er behoben ist. Kein Melder kann auf diese
Weise verschwinden.
Eine weitere Neuerung bei der SYSDACOM GmbH war der
Social-Media-Auftritt. Wen wollt ihr damit erreichen und welche Botschaft soll vermittelt
werden?
Hans-Jürgen
Gerber: Natürlich möchten wir auch potenzielle Kunden erreichen, aber darum
geht es uns nicht primär. Wir möchten generell das Thema Einbruchsprävention in
den Fokus rücken und aufklären.
Vernünftige Sicherheitstechnik ändert zwar nichts an der Gefahrenlage an sich, kann aber verhindern, dass ein Einbruch erfolgreich ist. Schon 2015 blieb es bei über 40 % der Einbrüche beim Versuch.
Lars
Herrmann: Brandschutz spielt für uns ebenfalls eine wichtige Rolle. Dazu hatten
wir im vergangenen Jahr bereits umfassend auf unserem Blog informiert und
werden das auch in diesem Jahr weiter verfolgen.
Außerdem
werden wir uns in diesem Jahr auch mit der Sicherheit im Internet beschäftigen.
Leider gehen noch immer viele Menschen zu sorglos mit ihren Daten um. Hier
möchten wir aufklären und sensibilisieren.
Themenwechsel: Der Fachkräftemangel ist derzeit in aller Munde. Welche
Strategie verfolgt ihr, um ausreichend Nachwuchs zu sichern?
Hans-Jürgen
Gerber: Es ist natürlich schwierig geworden, gut ausgebildete Fachkräfte auf
dem Markt zu bekommen. Anfang letzten Jahres mussten wir zwei Techniker
ersetzen, die in den wohlverdienten Ruhestand getreten sind.
Wir haben
daher zwei Berufseinsteigern eine Chance gegeben und bilden diese natürlich,
wie all unsere Mitarbeiter, regelmäßig fort.
Lars
Herrmann: Wir sind seit Jahren Ausbildungsbetrieb und bestrebt, die Azubis nach
ihrer bestandenen Prüfung in ein festes Anstellungsverhältnis zu übernehmen. Im
letzten Jahr ist uns das gleich zweimal gelungen.
Und wir
konnten auch wieder einen neuen Lehrling für uns gewinnen, der zuvor im Rahmen
eines Praktikums einen ersten Eindruck gewinnen konnte.
Die Möglichkeit ein Betriebspraktikum bei uns zu absolvieren, geben wir gern jungen Menschen in der Berufsorientierung.
Die Möglichkeit ein Betriebspraktikum bei uns zu absolvieren, geben wir gern jungen Menschen in der Berufsorientierung.
Was wünscht ihr euch für das Geschäftsjahr 2017?
Hans-Jürgen
Gerber: Vor allem wünschen wir uns, dass die Kunden ihren Wunsch nach
Sicherheitstechnik an uns richten, bevor der Einbruch passiert ist.
Leider
haben wir im letzten Jahr wieder die Erfahrung gemacht, dass eine Alarmanlage
erst Thema wird, wenn der Einbruch geschehen ist. Dabei lässt sich durch
vernünftige Sicherheitstechnik ein Einbruch im Vorfeld verhindern.
Lars
Herrmann: Oft hören wir leider das Argument: Ich brauche keine Alarmanlage, bei
mir ist nichts zu holen.
Dem
widersprechen wir: Es mag sein, dass einigen materieller Besitz nicht viel
bedeutet, aber was, wenn ideelle Werte verloren gehen? Die Uhr des Großvaters,
der Ehering oder vererbter Schmuck zum Beispiel?
Was jedoch noch schwerer wiegt, ist der Verlust des persönlichen Sicherheitsgefühls. Immer
wieder berichten uns Kunden, dass sie sich in ihren eigenen vier Wänden nicht
mehr wohlfühlen. Ein Teil erwägt sogar einen Umzug und einige wechseln
tatsächlich den Wohnort.
Hans-Jürgen
Gerber: Auch wenn nichts Wesentliches wegkommt, kann ein Einbruch tiefe Spuren
hinterlassen. Depressionen oder Angstzustände können die Folgen sein. Wir wollen
natürlich keine Panik schüren, aber wirksamer Einbruchschutz kann eben auch vor
seelischen Folgen schützen.
Deshalb:
Frühzeitig an Einbruchschutz denken und nicht erst loslaufen, wenn etwas
passiert ist.
Vielen Dank
für den Einblick in eure Arbeit und weiterhin viel Erfolg!
Sie haben
Fragen? Sie denken über den Einbau einer Alarmanlage nach? Sie möchten mehr
erfahren? Dann senden Sie einfach eine E-Mail an beratung@sysdacom.de.
Beratung,
Planung, Installation und Wartung gibt es bei uns als Komplettpaket – auch auf
Mietbasis.
Wir freuen
uns auf Sie!
Bleiben Sie
sicher.
Ihre
SYSDACOM GmbH
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