Donnerstag, 3. November 2016

Die Opfer von Einbrüchen



Wir wollten nur kurz zum Einkaufen. Als wir wieder kamen und aufschlossen, hörten wir Geräusche im Haus. Der Einbrecher türmte, noch ehe wir irgendetwas tun konnten.
Er war über das angekippte Badfenster eingestiegen und hatte innerhalb weniger Minuten unser gesamtes Schlafzimmer durchwühlt. Den gesamten Schmuck hat er mitgenommen. Aber was viel schlimmer für mich war: Er hat auch den Kleiderschrank und die Wäscheschubladen durchsucht. Dieses Gefühl, dass jemand Fremdes deine Unterwäsche angefasst hat, bereitete mir regelrecht Ekel. Am liebsten hätte ich alle Sachen verbrannt.
Seither ist das Sicherheitsgefühl, das einem die eigenen vier Wände im Normalfall vermitteln, natürlich dahin. Ich zucke vor jedem nächtlichen Geräusch zusammen, fühle mich unwohl in meinem eigenen Schlafzimmer und habe gelegentlich richtige Angstattacken. Auch noch Wochen später war dieses Gefühl präsent, insbesondere dann, wenn ich mich allein im Haus aufhielt.
Darüber hinaus empfinde ich Wut auf den Einbrecher. Was gibt ihm das Recht, meine Intimsphäre zu zerstören? Hat er nicht auch eine Familie und wünscht sich Sicherheit für seine Lieben?
Inzwischen haben wir neben einer Alarmanlage auch mechanischen Einbruchschutz (an Fenstern und Türen) installiert. Dadurch kehrte das Sicherheitsgefühl ein wenig zurück, aber gleichzeitig fühle ich mich zuweilen wie in einer Festung. Früher habe ich in Sommernächten immer mit offenem Fenster geschlafen. Heute ist das für mich undenkbar. Viel zu groß ist die Furcht davor, dass jemand nachts vor meinem Bett steht.

Diese und ähnliche Geschichten gehören leider zum Alltag in unserem Geschäft. Bedauerlicherweise lassen viele unserer Kunden erst nach einem Einbruch eine Alarmanlage und mechanischen Einbruchschutz installieren.

Der Verlust des Sicherheitsgefühls im eigenen Heim bleibt bei vielen dauerhaft beschädigt. Zwischen 10% und 20% der Betroffenen halten es nach einem Einbruch nicht mehr aus und ziehen um. Ein großer Teil kämpft mit Schlafstörungen oder erleidet sogar eine Depression und benötigt professionelle Hilfe.

Wir können zwar dabei helfen, die „technische“ Sicherheit zu erhöhen, mit dem Geschehenen persönlich umzugehen, bedarf es jedoch oftmals Unterstützung, wie sie der Weiße Ring e. V. anbietet: http://weisser-ring.de/

Wir wünschen allen, die in der Vergangenheit Opfer eines Einbruchs wurden, viel Kraft, um das Erlebte zu verarbeiten!

Ihre SYSDACOM GmbH!

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