Mittwoch, 8. Februar 2017

Da hilft keine Alarmanlage - Wie sich Trickbetrüger Einlass in Ihr Heim verschaffen wollen



Der beste Einbruchschutz ist nutzlos, wenn der Bewohner selbst dem Eindringling Einlass in die eigenen vier Wände gewährt. Leider wenden Trickbetrüger immer neue Methoden an, um in die Räumlichkeiten der Opfer zu gelangen. 



Oftmals haben Diebe dabei besonders eine Zielgruppe im Blick: Senioren.

Nachfolgend zwei Beispiele:

Scheinbar hilfsbereite Leute bieten den älteren Menschen an, ihnen die Einkäufe in die Wohnung zu tragen. Ist die Wohnungstür erst aufgeschlossen, wird das Opfer entweder gewaltsam überwältigt oder durch ein Gespräch von der Tat abgelenkt. 

Beim sogenannten „Schlüssel-Wegnahme-Trick“ werden Senioren, die gerade ihre Wohnung verlassen haben in ein Gespräch verwickelt. Dabei wird unbemerkt der Hausschlüssel entwendet. So gelangen die Kriminellen während der Abwesenheit des Opfers in die Wohnung.

Aber nicht nur ältere Menschen stehen im Fokus der Straftäter, und die Methoden werden immer dreister.
Hinlänglich bekannt dürften folgende Tricks sein:


  • Die vorgetäuschte Notlage: Es wird eine Notsituation vorgespielt, mit der Bitte zu telefonieren, ein Glas Wasser zu bekommen, die Toilette zu benutzen oder Ähnliches. 

  • Falsche Techniker und Handwerker: Sie geben an, etwas in Ihrer Wohnung reparieren zu müssen und verschaffen sich so Zutritt. 

  • Der „Zettel-und-Stift-Trick“ funktioniert wie 1., nur dass jemand behauptet, eine Nachricht bspw. für den Nachbarn hinterlassen zu wollen.

Die Diebe passen ihre Vorgehensweisen allerdings dem aktuellen Geschehen an, zum Beispiel nutzen sie die Ängste der Bürger aus: 

Falsche Polizisten geben vor, Sie vor Einbrüchen warnen zu wollen und erbitten Zutritt, um Ihnen aufzuzeigen, wie Sie sich besser vor Einbruchdiebstahl schützen können.  Sind die Pseudo-Beamten erst einmal in der Wohnung, lenkt einer das Opfer ab, während der andere durch die Räumlichkeiten streift und Wertsachen stiehlt.  

Wenn bei Ihnen (scheinbare) Polizeibeamte an der Tür klingeln, lassen Sie sich die Ausweise zeigen und die Dienststelle nennen. Rufen Sie in der Dienststelle an, um sich bestätigen zu lassen, dass es sich um echte Polizisten handelt. Natürlich bevor Sie Einlass gewähren.

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen: Auch die Polizei darf nicht einfach so Ihre Wohnung betreten (Wann darf die Polizei Ihr Heim betreten? Die Antwort gibt es hier: http://bit.ly/2joTdkn)!

Im letzten Jahr haben wir des Öfteren von Kunden und Bekannten gehört, dass bei Ihnen Unternehmen, die angeblich Alarmanlagen verkaufen,  an der Haustür geklingelt haben. Sie baten um Einlass, um ein Installationskonzept erstellen zu wollen.

Keine seriöse Firma kommt bei Ihnen ohne vorherige Terminabsprache vorbei!

Und eine Alarmanlage sollte man sowieso nur von einem Unternehmen installieren lassen, dem man vertraut. Dies geht nicht ohne vorherigen (persönlichen) Kontakt.

Der Klingeltrick greift auch immer weiter um sich:

Wenn es bei Ihnen mitten in der Nacht an der Tür klingelt, seien Sie vorsichtig!
Natürlich kann es sich um den in eine Notlage geratenen Nachbarn handeln, aber eben auch um Einbrecher. Sobald Sie unbedacht die Tür öffnen, werden Sie von den Kriminellen überwältigt und ausgeraubt.
Schauen Sie vorher durch den Türspion, legen Sie vor dem Öffnen  eine Türkette vor! Wenn Sie niemanden sehen können, bleibt die Tür geschlossen!
Sprechen Sie den Klingelnden durch die Tür an. Wenn es ein in Notlage geratener Nachbar sein sollte, wird er sich auf jeden Fall melden! Ansonsten verriegeln Sie Türen und Fenster und rufen Sie die Polizei!

Obacht auch vor falschen Rauchmelderkontrolleuren:

Sie gaukeln Ihnen vor, die Einhaltung der Rauchmelderpflicht überprüfen zu wollen, um sich so Zugang zu Ihrem Heim zu verschaffen. Ab und zu tragen die vermeintlichen Kontrolleure Uniformen der Feuerwehr.

Es gibt keine Institutionen, die die Einhaltung der Rauchmelderpflicht überprüfen!

Die Auflistung ließe sich beliebig fortsetzen: Es gibt falsche Mitarbeiter von Wasserwerken, Stromnetzbetreibern, Telekommunikationsanbietern, Gasversorgern etc.
Oft gehen Trickdiebe sehr forsch vor und versuchen, Sie unter Druck zu setzen oder gar einzuschüchtern. Lassen Sie sich davon nicht beirren. Wer in Ihre Wohnung darf, das bestimmen Sie, auch wenn derjenige eine vermeintliche Uniform trägt!

Eine Bitte zum Schluss:

Achten Sie ein wenig auf Ihre Mitmenschen!

Insbesondere ältere Menschen lassen sich von den Gaunern schneller verwirren und geben so Ihre Habe preis.
Wenn Sie etwas Verdächtiges beobachten, informieren Sie die Polizei!


Doch auch ohne direkten Zutritt zu Ihrer Wohnung können Sie bestohlen werden!

Wie?

Das behandeln wir im nächsten Artikel.


Bis dahin bleiben Sie wachsam und sicher!

Ihre SYSDACOM GmbH

Quellen und weiterführende Links:
Focus Online: http://bit.ly/1RDKe9E
Focus Money: http://bit.ly/2jwbXMj
Radio Bremen: http://bit.ly/2k2qnYn

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